Amönauer Kräuterfrau aus Niederasphe

13. April 2025:

Krokus im September?

Hallo Kräuterfreundinnen und Kräuterfreunde,
Herbstzeitlose Teil 1, Frühjahr.
Sie wächst jetzt sehr schnell, die Herbstzeitlose. Das Frühjahr ist die Zeit in der grüne Blätter wachsen, so auch die Blätter der Herbstzeitlosen, die bis zur Blüte wieder verschwunden sind. Das ist das tückische an dieser Pflanze. Jetzt wächst das grün auf Wiesen, es versteckt sich zwischen dem nun rasch wachsenden Gras und schnell ist es im Heu verschwunden. Es ist eine Giftpflanze und im gegensatz zum Hahnenfuß verliert es seine Giftigkeit nicht beim Trocknen. im Herbst wäre sie durch ihre schönen Blüten zu erkennen. Lies weiter im 2. Teil.
Teil zwei, Herbst.
vor einigen Jahren erreichte mich dieses Foto mit der Unterschrift Krokus im September. Der Absender dachte, das der Safrankrokus im September blüht. Das tut er nicht.
Auf dem Foto ist die Blüte der Herbstzeitlosen (Colchikum autumnale) einer wichtige Heilpflanze zu sehen. Auf vielen Wiesen ereignet sich zu dieser Zeit das gleiche Schauspiel. In mitten gemähter Wiesen an etwas feuchten Standorten leuchten uns die lila Blüten der Herbstzeitlosen entgegen. Vorsicht, genießen nur mit den Augen, es handelt sich um eine heimische Giftpflanze. Erklärt es euren Kindern und haltet Haustiere fern.
Soll das Heu dieser Wiese als Pferdefutter genutzt werden? Bitte nicht, besser entsorgen. Für Pferde ist diese Pflanze besonders gefährlich, denn das Gift Colchin bleibt auch im Heu aktiv. Die Blätter dieser Pflanze erscheinen im Frühjahr und welken ab Mitte Mai. Weil heute die Wiesen sehr häufig gemäht werden könnten dann Blätter der Herbstzeitlosen das Heu verunreinigen.
Die Pflanze vorsichtig und tief ausgraben, damit auch alle Zwiebeln und Zwiebelteile entfernt werden. Nach dem Ausgraben mit Handschuhen kontrollieren ob auch alle Teile entfernt sind. Nun in den Garten Pflanzen um dieses Schauspiel in jedem Jahr genießen zu können.
Ich habe das so getan.
Bitte keine Phanik, denn viele Giftpflanzen holt ihr Euch oft selber in den Garten, weil ihr sie schön findet, z. B. Oleander, Eisenhut, Christrosen, Rittersporn, Lerchensporn, Engelstrompete, Eibe, Kirschlorbeer, um nur einige zu nennen.
Ich sammle Giftpflanzen für ein Giftpflanzenbeet in meinem Garten, dort könnt ihr Euch über das Aussehen heimischer Giftpflanzen informieren. Jetzt könnt ihr sie zwischen meinen Giftpflanzen sehen um sie auch in der Natur zu erkennen. Das Giftpflanzenbeet könnt Ihr jederzeit besuchen.
Herzlichst Eure Kräuterfrau Hildegard
13. April 2025:

wir waren Kräutern, Teil 2

Liebe Kräuterfreundinnen und Kräuterfreunde,

 

Meine Tochter begleitete uns mit Ihrer Kamera. Vorbei ging es an Schlehen Büschen, Holunder und Weißdorn, bis wir unter den Büschen das Klettenlabkraut fanden. Allen schmeckten die Spitzen des Krauts gut. Nicht weit davon entfernt breiteten sich junge Brennnesseln aus. Ich probierte auch davon. Natürlich mit Trick. Weil frische Brennnesseln sehr lecker sind, verriet ich den Trick und alle wollten dann auch probieren und waren überrascht. Von Rosen, Haseln und Brombeeren probierten wir Knospen. Aus ihnen lassen sich ein sehr heilsame Mittel herstellen, das machen wir in meinem Seminar, wenn die Grünlandtemperatur erreicht ist. Wir gingen weiter und kamen an ein Gierschfeld. Hier mussten natürlich auch die zarten Austriebe gekostet werden. Wenn die Blättchen glänzend und noch gefaltet sind, schmecken sie frisch am besten. Dieser Meinung waren alle Teilnehmer. Das kann ich gut verstehen.

Ein besonderes High light war eine parzielle Sonnenfinsternis um 12 Uhr, die meine Tochter mit der Kamera festhielt. A

Unter dem folgenden Lindenbaum fühlten sich Duft Veilchen wohl. Blaue und weiße waren hier versammelt. Nun ging es weiter den Berg hoch. Wir erkannten jetzt die Kräuter, die wir probiert hatten. Gänseblümchen säumten unseren Weg und wir ernteten, jeder 10 für das Topping unserer Suppe. Alle machten mit und somit war das Körbchen bald gut gefüllt. Hier war die Wiese blau gefärbt von lauter blühendem Gundermann. Ein schöner Anblick. Bald waren wir an der Straße. Von weitem sahen wir schon unsere Autos. Der Rundweg war fast beendet.

Am Kräuterladen fanden wir alles wunderbar vorbereitet vor. Dampfend begrüßte uns ein Topf voller Kräutersuppe und selbstgebackenes Baguette. Das Topping für die Suppe hatten wir unterwegs gesammelt. Nun wurde es erstmal ruhig. Löffel für Löffel genossen alle die Suppe aus den Kräutern, die sie auf unserem Spaziergang kennen gelernt hatten. Dann kamen wieder Fragen, die ich gern beantwortete und weil der Kräuterladen geöffnet war, wurden auch besondere Produkte eingekauft. Wilde Gewürze für die Küche, wilde Medizin gegen Beschwerden, Zubehör zum Räuchern, Teemischungen und vieles mehr. So langsam löste sich die Veranstaltung mit guten Wünschen auf.  Das waren ein paar besondere und lehrreiche Stunden.

09. April 2025:

Kräuterladen

Liebe Kräuterfreundinnen und Kräuterfreunden,

mein Kräuterladen ist ab sofort
Mittwochs ganztägig geöffnet
10 - 18 Uhr

bis bald im Kräuterladen!
Herzliche Kräutergrüße
Hildegard

 

16. Februar 2025:

Ein toller Tag mit der Weide, Teil 3

Hallo liebe Kräuterfreundinnen und Kräuterfreunde,

 

UVor der Arbeit gab es wieder Tee. Eine Mischung aus dem Kräuterladen „hustenfrei“. Auch der hatte allen gut geschmeckt. Von den Weidenzweigen schälten wir die Rinde ab, ungefähr so wie Spargel schälen. Die Rinde mit einer Schere sehr fein zerkleinert und in einem Glas mit Doppelkorn übergossen. Etikett drauf, fertig. Dann das gleiche nochmal für einen alkoholfreien „Geist“, mit Apfelessig. Der Rest wurde mitgenommen und daheim getrocknet, für Tee. Alles war verarbeitet, alle hatten Hunger auf das 3-Gänge-Menü.

Für die Vorspeise wurde gestapelt. Herzhaftes Waffelherz, Kräuterquark drauf, Apfelscheibe, Cammembertscheibe, rote Marmelade aus Wildfrüchten, Feldsalat.

Aus den gesammelten Kräutern war schnell ein Pesto hergestellt, dazu gab es Spaghetti.

Als Nachtisch noch einen süßen Kräuterquark mit Beerenfrüchten garniert.

Alle wurden satt und waren voll des Lobs. Ungewöhnliche Rezepte und Zutaten und sooo lecker.

Mein Kräuterladen ist jeden Mittwoch von 16 - 18 Uhr,
mit Verabredung und nach jedem Seminar für Euch geöffnet.
Wohlbefinden, Pflege und Genuss mit heimischen Wildkräutern

19. Dezember 2024:

Meine Freundin Cardamine

Cardamine ist ein Schaumkraut, wir alle kennen im Frühling das Wiesenschaumkraut. Cardamine ist die kleine Schwester, das Gartenschaumkraut mit botanischem Namen Cardamine hirsuta, damit wir es nicht verwechseln.
Sie ist etwas vorwitziger als ihre große Schwester und darum finden wir sie jetzt schon auf den leeren Gartenbeeten, zwischen den Blumenstauden und im Kräutergarten.
Dezember bis März ist die ideale Sammelzeit, dann ist sie zart und frisch und sooo lecker.
Wir ernten das ganze oberirdische Kraut der einjährigen Pflanze.
Ja, sie sät sich jedes Jahr und mehrmals im Jahr wieder neu aus, damit wir genügend ernten um Cardamine in der Küche verarbeiten zu können.
Der Geschmack ist scharf pfeffrig, kresseartig, etwa so wie Radieschen oder Rettich, darum eignet sie sich besonders gut für Salat, als Brotbelag, Pesto, Smoothie, Kräuterquark, also alle kalten Zubereitungen.

Ein Schaumkraut-Tee wirkt gegen Rheuma und andere Schmerzzustände.

Noch ein Wort zu den Inhaltsstofffen: Senfölglycoside, Mineralstoffe, Bitterstoffe, Vitamin C, pflanzliches Antibiotikum
Cardamine ist ein Kreuzblütler, alle anderen Kohlsorten gehören auch dazu. Sie sind alle, gerade jetzt im Winter segensreich für unsere Gesundheit.
Eine coole Freundin ist Cardamine und in jedem Jahr wächst sie dann, wenn wir sie dringend brauchen, in der Erkältungszeit.
24. Januar 2024:

Meine Freundin das Wiesenlabkraut, Galium mollugo

der erste Kräuterspaziergang im Januar schenkte uns bereits erste WildkräuterBabys. Wie überrascht waren die Teilnehmer vom Geschmack der jungen Triebe des mit Reif bedeckten Wiesenlabkrauts. Ja, auch im Winter können wir dieses wunderbare Kraut unter einer Schneedecke finden. Wer sich also den Standort im Sommer merkt darf ernten. Ein Freund bat mich vor Jahren, im Winter, um Hilfe. Eine lästige Hautkrankheit machte ihm zu schaffen. wir machten einen Spaziergang zu der Stelle an der ich oft das Wiesenlabkraut für meinen Tomatensalat erntete. Wir schoben die Schneedecke zur Seite und fanden genügend junge Triebe. Daheim brühte ich erstmal einen Tee auf den er trank und aus der zweiten Tasse wurde regelmäßig eine Kompresse aufgelegt. Die Haut beruhigte sich. Natürlich verwendete mein Freund in den nächsten Tagen den Rest unserer Ernte so wie ich es ihm gezeigt hatte, bis die Haut wieder Heil war.
Bereits in der Steinzeit wurde meine Freundin zur Käseherstellung genutzt. Wiesenlabkraut enthält Lab, genauso wie der Kälbermagen, das können wir heute noch ausprobieren. Auch in der germanischen Heilkunde nahm Labkraut eine wichtige Rolle ein. "Marias Bettstroh" oder "Liebfrauenbettstroh" wurde es genannt. Gebährende und Neugeborene wurde zum Schutz darauf gebettet. Meine Freundin wirkt blutstillend, bei Brandverletzungen und Geschwüren. Zur Reinigung der Nieren und gegen Nierengrieß wurde es reichlich getrunken. Tee wird aus dem Blühenden Kraut zubereitet. Während der Blüte wird auch geerntet um einen Wintervorrat zu trocknen. 
Was kann meine Freundin noch? Sie wirkt antioxidativ, antimikrobiell, harntreibend, stoffwechselanregend, Blutreinigend, mild abführend, antibakteriel, lymphflußanregend, krebshemmend.
In der Küche ist sie vor der Blüte, also von März bis April vielseitig zu verwenden. Salat, Smoothie, Gemüse, Quark, Pesto, Suppe, Limonade aus den Blüten, Samen geröstet als Kaffeeersatz. Es gibt noch viel über meine Freundin zu erzählen. Das mache ich im März beim Kräuterspaziergang.
12. Januar 2023:

meine Freundin die Vogelmiere

Frisch aus dem Garten in den Salat, Lecker und sooo wichtig in unserer Winterküche.

Wir alle kennen sie, ohne Rücksicht auf die Jahreszeit, sie wächst und wächst, versorgt uns mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen.
150 gr. Vogelmiere deckt unsern Tagesbedarf an Eisen, Kalium, Vitamin C, Provitamin A, Magnesium, Calcium, Kieselsäure, Kupfer, Phosphor und anderen Mineralstoffen. Wer hätte das gedacht? Pfarrer Kneipp hat sie für uns wieder entdeckt. 

Jetzt in der Erkältungszeit hilft sie uns als schleimlösender Tee.

Aber erstmal in die Küche damit. Salat, Gemüsesuppe, Pesto und vieles mehr. eine Herausforderung an euch phantasievolle Köchinnen.

So wichtig und Vielseitig ist meine gute Freundin und sie begleitet uns durch´s ganze Jahr, Jahr für Jahr!
Ihre Samen haben eine Keimfähigkeit von 60 Jahren. Vogelmiere schenkt uns immer gleichzeitig Blätter, Blüten, Früchte und Samen, also werden wir von ihr immer gut versorgt.

Viel Spaß beim Experimentieren wünscht
eure Kräuterfrau Hildegard